Wilson? Wer nicht "Cast-Away - Verschollen" gesehen hat, dem sei erklärt, dass dies der Name (eigentlich die Marke) des Volleyballs war, der dem Protagonisten auf einer einsamen Insel nach einem Flugzeugabsturz imaginäre Gesellschaft geleistet hat.Was dies mit diesem Blogeintrag zu tun hat:
Vor der Küste von Los Angeles befinden sich die Channel Islands. Die kleinste und entlegenste Insel dieser Inselgruppe heißt Santa Barbara Island und befindet sich etwa 38 Meilen vor der Küste. Dementsprechend ging es auch Sonntag recht früh los. Um 8 legte das Schiff ab und brauchte etwa 2 1/2 bis 3 Stunden, bis es die Insel erreichte.
Leider war es morgens etwas diesig, so dass man nicht sonderlich weit sehen konnte. Aber wer mehr oder weniger aus Norddeutschland kommt und die Nordsee gewohnt ist, für den gehört so etwas zu einer richtigen Bootsfahrt dazu ;) !
Trotz des diesigen Wetters gab es aber schon auf der Hinfahrt einiges zu sehen: Flippers Kollegen gesellten sich zu uns und sprangen schüchtern in weiterer Entfernung von unserem Boot herum. In Hochdeutsch: Das Seegebiet, in das wir hineinfuhren beherbergt zahlreiche Delfin- und Walarten. Leider liegt unsere Route nicht auf dem absoluten "Tummelgebiet". Daher haben sie sich auch nur sehr verhalten gezeigt. Da ich aber auch nochmal zu einer der anderen Inseln fahren will, wo die Gewässer wohl etwas wärmer sind und daher noch mehr von unseren schwimmenden Freunden anzutreffen sein werden, werde ich da wohl noch mehr zu Gesicht bekommen ;).
Wie man deutlich sieht: Sie waren immerhin in der Nähe! Mit der weiteren Fahrt verdünnte sich dann auch immer mehr die Nebelbank und schließlich kam auch Santa Barbara in Sicht.
Auch wenn die Insel keine spektakulären Palmstrände, einen tropischen Regenwald oder Ähnliches bietet, so offenbarte sie doch schon von weitem eine ganz eigene Schönheit (zugegeben, dieser Satz erinnert auch den Autor selbst doch stark an einen Auszug aus einer Rosamunde Pilcher Schmonzette!).
Die Insel ist unbewohnt, jedenfalls in dem Sinne, dass sich dort niemand auf Dauer häuslich niedergelassen hat. Da es sich aber um einen Teil eines Nationalparks handelt, sind dort oft Ranger, Biologen etc. für eine gewisse Zeit, um Flora und Fauna zu überprüfen (Die hat auch den Hintergrund, dass die Insel einmal von Siedlern bewohnt war und diese Gräser mit sich gebracht haben, die die natürliche Pflanzenwelt weitgehende verdrängt haben. Dies wird jetzt Stück für Stück wieder rückgängig gemacht. Einen großen Einfluss auf das Tierleben auf den Channel Islands hatte auch die Chemikalie DDT). Schnell wurde aber klar, dass unbewohnt auch nicht ganz richtig ist!
Dieser putzige Zeitgenosse (dürfte ein kalifornischer Seelöwe sein) war nur einer von vielen seiner Zeitgenossen, die man auf der Insel aus relativer Nähe beobachten konnte. Dazu anwesend auch nördliche See-Elefanten und Seehunde. Bevor man aber einen ihrer Tummelplätze beobachten konnte, hieß es erstmal die Insel zu Fuß erkunden. Ein sehr schönes Erlebnis, da die leicht felsige Insel fantastische Anblicke bot.
Dieses Bild zeigt etwa mich mit Ausblick auf den pazifischen Ozean. Wie man sieht, schimmert auch etwas leicht rötliches auf dem Boden. Diese rote Pflanze sorgte für ein sehr interessantes Farbenspiel auf der Insel. Fragt mich bitte nicht, wie sie heißt oder ob sie einheimisch ist, soweit geht mein Wissen dann doch nicht ;).
Ein anwesender Ranger ist eine zeit lang mit uns mitgegangen und hat dabei sehr interessante Informationen etwa zum Thema DDT geliefert. Er war es auch, der uns dann zu einen schönen Aussichtspunkt geführt hat, der eine gute Aussicht auf das Familienleben von Seelöwen und Co. in der Bucht bot.
Dort konnte man einige Zeit verbringen und das Spektakle beobachten, von internen Fehden über das "Grunzorchester" bis hin zu den niedlichen ersten "Gehversuchen" der Kleinsten. Allerdings war noch eine Tierart mindestens ebenso häufig vertreten: Die Taube des Meeres, aber in keinster so blöd wie die gemeine Stadttaube: die Seemöwe!
Im Vordergrund ein ausgewachsenes Exemplar, dahinter ein sich noch in der Entwicklung befindliches. Diese Zeitgenossen kennen dabei auch keine Scheu und fliegen unverdrossen in recht geringem Abstand über die Köpfe derer hinweg, die gerade in der Nähe sind. Sollte sie einem zu Nahe kommen hilft aber eine schnelle Bewegung und sie sind meist verschreckt. Das Verhalten sollte man bei einer Kolonie von Hunderten Vögeln aber sicher nicht auf Gedeih und Verderb testen...
So strich der Tag mit Tierbeobachtungen und der Bewanderung der Insel dahin und hat viele Eindrücke hinterlassen. Die Rückfahrt war dann recht unspektakulär, aber immerhin bot sie die Möglichkeit, bei Sonnenschein im vollen Wind direkt am Bug zu stehen und die Fahrt über das Meer zu genießen...
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