Montag, 5. September 2011

HOLLYWOOD and Hollywood Bowl

Nun, dieser Eintrag war auch lange überfällig. Was, wenn nicht Hollywood, verbindet man mit Los Angeles? Nun, an dem Ort, an dem ich war (Hollywood Boulevard) ist nicht unbedingt die Filmindustrie selber angesiedelt. Mit Paramount Pictures ist auch nur noch ein Studio in wirklich in Hollywood. Immerhin sind die Villen eines so manchen Stars nicht weit entfernt (dafür gibt es auch eigene Bustouren...). Trotzdem findet man auch auf dem Hollywood Boulevard so einiges, was man mit Hollywood verbindet, etwa den Walk of Fame oder das Kodak Theatre, wo jährlich die Oscars vergeben werden. Der berühmte Walk of Fame hat dabei eine recht einfaches Prinzip: Den Hollywood Boulevard entlang und auch einige Seitenstraßen einnehmend rühmt er Schauspieler, Musiker, Regisseure oder was oder wer auch immer sich im Showbusiness verdient gemacht hat. Viele Namen kennt man dabei gar nicht. Touristen erkennt man aber eindeutig daran, dass sie eher mit gesenktem Kopf nach Namen suchend als aufrecht durch die Straßen gehen. Stellvertretend für die vielen Stars auf dem Walk of Fame habe ich einen Namen ausgesucht, der vielen sicher nicht bekannt ist, weswegen es auch einfach war, ein Foto dieses Sterns zu bekommen:


Gene Roddenberry war Erfinder und Vater von Star Trek, einer (das sage ich als Fan ;) ) visionären Science Fiction Serie, die viele weitere Serien und stand heute 11 Filme nach sich zog. Er war zudem einer der ersten Menschen, deren Überreste im Weltraum beigesetzt wurden.

Grauman's Chinese Theatre


Viel interessanter aber als Sterne mit Namen drauf ist es wirkliche "Spuren" dieser zu finden. Diese kann man im Innenhof des Grauman's Chinese Theatre finden. Dies ist ein alt-ehrwürdiges Filmtheater in Hollywood (was auch immer noch genau diese Funktion hat), welches komplett in chinesischer Architektur gehalten ist und aufgrund des besonderen Flairs auch gerne für Filmpremieren genutzt wird. Außerdem findet man im Innenhof viele Handabdrücke + Unterschriften von Stars, gegossen in Zement.



Oberer Name braucht denke ich wenig Erklärung. "Yippee Ki Yay Schweinebacke" Bruce Willis ist allseits bekannt aus Stirb Langsam 1 bis 4, wo er regelmäßig im Weihnachtsprogramm deutscher Sender mit markigen Sprüchen und ziemlich roher Gewalt Geiselnahmen und Terrorattacken im Alleingang abwehrt. Bei den unteren Namen wird die Lage zweigeteilt sein. Die einen, Trekkies, werden Schnappatmung bekommen angsichts dieser Namen. Die anderen werden den Trekkie angucken wie ein Auto und sich fragen wer zur Hölle denn bitte DeForest Kelley, James Doohan, William Shatner und Leonard Nimoy sind. Nun, wenn ich sagte Gene Roddenberry ist der Vater von Star Trek, dann sind diese Herren seine ersten Söhne, die in der ersten Star Trek Serie Captain Kirk (Shatner),   Spok (Nimoy), Schiffsarzt Pille (Kelley) und Chefingenieur Scottie (Doohan) spielen. Nur ein paar Meter weiter und man steht vor dem Kodak Theatre.


Hier werden jährlich die Academy Awards vergeben, im Volksmund auch Oscars genannt ;). Ein Ort wie Hollywood huldigt natürlich auch dem Konsum. So findet sich in unmittelbarer Nähe auch ein Einkaufszentrum, was durch Bescheidenheit und dezente Architektur glänzt:


Das Tor was man in diesem Bild sehen kann, ist genau auf das Hollywood-Zeichen ausgerichtet, so dass es ein idealer Tummelplatz für Touristen ist. Über das ganze Einkaufszentrum verteilt waren zum Teil recht lustige Geschichten, die mit Mosaik auf den Boden "geschrieben" wurden:


Hier wieder die Übersetzung: "Louis B. Mayer sah mich in einem Film in Berlin und fragte mich ob ich bereit wäre nach Hollywood zu kommen unter der Bedingung, etwas Gewicht zu verlieren. "Wir mögen keine fetten Frauen in unserem Land" sagte er zu mir.

Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass dieser Eintrag "Hollywood and HOLLYWOOD BOWL" heißt. Nun, was ist die Hollywood Bowl und was will ich da. Die Hollywood Bowl ist die größte Freilichtbühne (wer dieses Wort nicht mehr kennt es wird Neudeutsch oder einfach auch Englisch "Open-Air-Bühne" genannt ;) ) der USA mit einer Kapazität von nahezu 18000 Plätzen. Ich war da um mir das Konzert "Master of the Movies" von John Williams anzusehen und vor allem anzuhören. John Wer? Wer nicht wie ich Filmmusik auch außerhalb von Filmen hört wird ihn vielleicht nicht kennen. Aber ich bin mir 100% sicher, dass jeder mehr als ein Stück von ihm kennt. Dieses Video gibt einen kleinen Überblick über die berühmtesten Filme, für die er die Musik gemacht hat:


Indina Jones, Superman, Star Wars und ET sind nur einige der Filme für die er Musik gemacht hat. Mit 5 Oscars und 45 Nominierungen hat er die zweitmeisten Nominierungen nach Walt Disney und ist ohne Frage einer der größten Filmkomponisten aller Zeiten. Dementsprechend groß war meine Freude, ein Ticket für ein Konzert von ihm zu ergattern.


Mein "mittlere Preisklasse"-Ticket bot mir einen hervorragenden Blick auf die Bühne. Im Hintergrund kann man auch schwach das Hollywood-Zeichen erkennen. Der Rahmen der ganzen Bühne ist also perfekt. Platz nahm ich auf mehr oder minder bequemen Holzbänken, die der Preisklasse angemessen waren, auch wenn es doch vollbesetzt recht kuschelig war. Das beste an der Bowl ist, dass man sein eigenes Essen mitbringen darf und so in Ruhe vor oder auch während des Konzerts picknicken darf (während natürlich nur LEISE).

Langsam wurde es dann auch dunkel und der Maestro betrat zusammen mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra die Bühne. Zuallererst kam ich dabei das erste Mal in den Genuss der amerikanischen Nationalhymne unter lauter Amerikanern. Ein sehr interessantes Erlebnis. Das eigentliche Konzert wurde dann mit einem Medley und einer Hommage an das Filmgeschäft eröffnet, wo Williams und sein Orchester berühmte Soundtracks aus der kompletten Filmgeschichte darboten (die nicht nur von Williams selber komponiert wurden), was gleich zu Beginn eine kleine Gänsehaut zur Folge hatte. Glücklicherweise hat dies jemand im Publikum festgehalten und ihr dürft sehen, wie ich es gesehen habe :)


Mein absolutes Highlight als Star Wars Fan war natürlich die Darbietung der Stücke aus diesen Filmen. Was beim Abspielen des Hauptthemas los war, schaut ihr euch am Besten in diesem von mir gedrehten Video an ;)


Hunderte Lichtschwerter erleuchteten die Bowl. Ein lustiger und beeindruckender Anblick zugleich ;). Dieses Konzert war somit sicher eines der schönsten Erlebnisse meines bisherigen Aufenthaltes.

Aber der Abend war noch nicht vorbei! Schließlich konnte ich nicht einfach in ein Auto steigen und nach Hause fahren! Also zurück auf den Hollywood Boulevard und auf den Bus warten. Wie sich herausstellte, war dies auch sehr lohnenswert, da der Hollywood Boulevard bei Nacht ein sehr interessanter Ort ist. Auf dieser Partymeile tragen die Frauen hier ähnlich knappe Röcke wie in London im Dezember, nur dass jeder normale Mensch nachts in London im Dezember in der Regel lieber keinen Rock tragen will und es hier kein Problem ist eine kurze Hose und T-Shirt zu tragen. Ebenso hoch wie die Temperaturen ist auch das Ego manch männlicher Vertreter unserer Rasse, die wie auch immer die weibliche Fraktion zu beeindrucken versuchen. Ein zugegebener sehr lustiger Ansatz ist die Verwendung von "lowrider"- Autos. Diese verfügen über eine Hydraulik die es ermöglicht, die Höhe des Autos zu verändern. Macht man dies schnell genug, hüpft das Auto also wild auf und ab. Sinnlos, aber doch speziell auch wegen der Insassen irgendwie lustig ;)


So endete also mein Tag in Hollywood und Disneyland rückte immer näher...

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